Die Kampfansage
Nachdem der edle Ritter Hartmut mit einem weißen
Elefanten und einer kleinen Gefolgschaft die
Alpen überquert hatte, schaute er zurück. Aber
das, was vor ihm lag, war viel gefährlicher.
Spätestens im Aostatal würde er auf die Römer
treffen. Seine Kameraden waren geschwächt und
hungrig, er musste sie unbedingt bei Laune
halten, für den großen Kampf, also öffnete er die
kleinen Fäßchen mit Rum und schenkte jedem
kräftig ein. Und wie das so ist, zum
Sonnenuntergang lagen alle betrunken im Gras und
schnarchten. Noch wusste niemand, was am nächsten
Morgen passieren würde.
Dem Sieg entgegen
Nicht der dicke Kopf weckten Hartmut und seine
Gefolgschaft, sondern ein profaner aber heftiger
Regen. Die Schwerfälligsten bewegten sich am
langsamsten, bald schauten alle runter ins Tal,
aber sie sahen nichts, nur eine Wand voller
Nebel. Ein anderes Geräusch machte sie
schlagartig nüchtern: Das Getrampel einer
militärischen Formation. Die Römer! Mindestens
eine Kohorte, also knapp 500 Mann. Hartmut dachte
nach. Zum Kampf war er noch zu müde. Wenn er die
Römer hören aber nicht sehen konnte, musste es
umgekehrt genauso sein. Also befahl er, dass sich
alle wieder hinlegen, sie könnten ruhig chillen,
es war eh nebelig, allerdings mit der nötigen
Ruhe. Schlafend siegen, lautete das Motto.
Siegreicher Endkampf
Nachdem die Römer auf ihrer Suche unwissend gen
Norden gezogen waren, ritt Hartmut mit seinen
Kameraden Richtung Süden. Wie ihm berichtet
worden war, galt Rom als uneinnehmbar, die Stadt
wurde von einer ganzen Legion bewacht. Da hatten
er und seine 250 Mann keine Chance. Eigentlich.
Denn Hartmut galt zwar als edelmütig, war jedoch
ein durchtriebener Hund. Er ließ seine Leute vor
Rom ausschwärmen und das Gerücht verbreiten, die
Kelten kämen mit 500.000 Soldaten und wollten
über den Rubikon. Panik brach aus. Die Kaufleute
flüchteten, die Sklaven befreiten sich, die
Soldaten ritten aus, und Hartmut kam durch die
Hintertür rein. Man verschloss die Stadttore und
feierte ein bisschen.