Am Treibgut hängen Tampons aus der Kanalisation, der Mississippi hat die Bourbon-Street überspült, ein alter Zementsack spült eine junge Fut, „Ach du lieber Gott”, stöhnen die Jungfrauen der Heilsarmee, und die alten Jungfern auch. Alles geht seinen Gang, das Wasser wird abgepumpt, ist wieder im Fluss, gebändigt bis zum nächsten Jahr, alle regen sich temporär auf, auch jene, die nicht mitbekommen haben was geschehen ist.
Der 8-Stunden-Job, eine keifende Frau wie sie gerade die Treppe runterkommt, mit Lockenwicklern und vertrockneten Schlamm im Haar die aussieht, als habe sie einen mürrischen Tag im Bett verbracht, das und noch einiges: die Ratenzahlungen der Kredite, die ausstehenden Versicherungsleistungen, der Mann und das klapprige Auto, beide TÜV-fällig, auch das geht seinen Gang, auch das ist im Fluss. Doch andauernd stört der Zahn der Zeit den Moment der Bewegung, irgendwann trocknet die Scheiße auf der Bourbon-Street, die junge Fut schlendert vorbei, vor den mittlerweile wieder geöffneten Supermärkten stehen private Wachdienste: junge Männer, gutaussehend, kräftige Figur, enge Uniform, Knarre, Knackarsch.
„In diesem Aufzug kommen Sie nicht rein“, ist eine gern verwendete Floskel, um die Klassenunterschiede hervorzuheben, und sei es im Spielcasino, das den Zutritt nur mit Schlips und Kragen gestattet. Doch hier geht es um ein über 2300 Jahre altes Transportmittel: Es ist überall dort verfügbar, wo der Mensch hoch hinaus möchte oder tief in einen Höllenschlund. Ob Mensch, Tier oder Last, was befördert werden musste, packte man in einen rechteckigen Kasten, der zuerst mechanisch, später mit anderen Kräften einen vertikalen Transport ermöglichte: Der Fahrstuhl.
Wieder ein Gedicht geschrieben
Und dann weggeschmissen
Wieder im Auto gesessen
Die Straße runtergefahren
Und auf dem Rücksitz
Im Wald gepennt
Wieder zuviel getrunken
Und Zigaretten geraucht
Wieder an dich gedacht
Und blau gemacht
Ich bin dauernd unterwegs
Und fahre mich frei
Und hinter dem Horizont
Bist du dabei.
Wieder eine Nacht alleine
Und von dir geträumt
Und den Kopf leergeräumt
Wieder die Sterne vom Himmel geholt
Und in den Ausguss gespuckt
Dabei deine Liebe verschluckt
Wieder der gleiche Sender
Und im Zimmer dein Schatten
Und das Lied im Radio
Hör ich auch auf dem Klo.
“Ich glaube, die Braut macht einen Rückzieher,” sagte Jim und legte das Handy weg, als wir Sakhon Nakhon hinter uns gelassen hatten und auf der 2346 durch Na Wa bretterten.
“Du meinst, die Hochzeit fällt aus?”
“Sie ist zumindest auf unbestimmte Zeit verschoben.”
Eine Hochzeit in Thailand ist keine profane Sache, neben der Religion spielen Status und die damit verbundenen Dinge, die man zur Schau stellen kann, eine wichtige Rolle. Und nun? Jetzt hatten wir ohne Orientierung auch kein Ziel mehr.
Eine Frau wie sie im Buche steht. Und wenn sie tatsächlich in einem Buch zu finden wäre, würde ich sie anstreichen. Rot oder Schwarz. Wie ich das immer mit schönen Sätzen mache. Aber sie steht in keinem Buch, sie steht nicht mal vor mir, sie macht sich rar. Mit der Postkutsche bräuchte ich gut zwei Wochen um sie zu erreichen. Bestimmt will sie mich gar nicht sehen, und doch gehe ich fast täglich die Gasse runter zum Telegraphenamt. Der Stationsvorsteher hat seinen Laufburschen angewiesen mich sofort zu benachrichtigen, sobald eine Depesche von ihr eintreffen sollte.
Die seltsamen Reisen des Herrn W., auch so könnte Wielands Roman heißen. Oder: Der Mann, der die DDR selbst dann nicht verlassen wollte, als es die DDR nicht mehr gab. Noch treffender, bzw. zum Kern der Sache kommend: Ein Journalist der nicht reist, weil er das Reisen nicht mag.
MM ist ein Berg im U.S. Bundesstaat Tennessee, im Cumberland Plateau liegend, der die Geister rief und dazu einlud vorbeizukommen, was sie in mannigfaltiger Manier auch taten und ihre Geschichten hinterließen, die von Truckern, Gangstern, Rock&Roll Fans, Hippies, Yuppies und zweifelhaften Wesen erzählen.
Gegründet im Frühsommer 2022, Band aus Hagen, Nordrhein-Westfalen. Die musikalische Zielrichtung ist ein rockiges Trio aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, welches die Musik der 60er zum Ausgang nimmt, um sich einem eigenen Mix aus Surf, Garage, Punk und YéYé zu widmen.
Warst du schon mal tauchen im Great Barrier Reef?
Hast du mal einen Barrakuda oder einen Merlin
im weiten Gewässer der Karibik geangelt?
Warst du in Havanna, Santiago de Chile, Schanghai,
Bangkok, Corpus Christi, Winsen an der Luhe oder
wenigstens mehrfach in der Eckkneipe nahe deiner
Wohnung?
Bist du schon mit der Metro in Paris gefahren oder mit
dem Auto über den Place de Concorde?
Ist dir La Rambla ein Begriff?
Coitus interruptus?
Ein malignes Karzinom?
Und wie sieht es in San Francisco aus, am Hafen mit Blick
zur Golden Gate Bridge?
Ist es dort in den Morgenstunden immer noch
so nebelig wie in Soho (London) den ganzen Tag?
Was sehen deine Augen, was riechst du, was
fühlst du?
Hast du überhaupt Gefühle die nicht von Wut,
Selbstzerstörung und einer allgemeinen
destruktiven Lebensweise handeln?
Du bist so verdammt jung und doch längst erwachsen,
du kennst ein paar Orte dieser Welt,
und deine Geschichte,
die bereits in Kinder- und Jugendjahren versaut wurde,
ist mir beinahe geläufig.
Aber du weißt bestimmt nicht wie man Obstkompott
einmacht - altes Großmutterrezept,
und ich habe es längst vergessen.
Tun wir einfach eine ganze Menge Zucker rein.
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