„Ich werkele im Haus
herum, wie es so schön
heißt. Ich war gerade
wieder auf einer
Tournee – Prag,
Dresden, Düsseldorf,
Oslo, Bergen, Bourges,
Paris, München, Berlin,
Hamburg – und bin jetzt
wieder zu Hause. Wie
meistens, wenn ich von einer Tournee
zurückkomme, habe ich
meinen kleinen Koffer gepackt und bin raus auf
die Farm, um etwas alleine zu sein. Peggy Knight,
unsere Haushälterin, hat mich hinausgefahren und
das Farmhaus für meinen Aufenthalt vorbereitet,
aber jetzt ist sie wieder in Hendersonville im
Haus am Old Hickory Lake, und ich bin nach 30
Tagen zum ersten Mal wieder ganz für mich allein.
Hier kann ich hervorragend rumwerkeln. Ich kann
mir mein eigenes Essen kochen, meine Bücher
lesen, mich um meinen Garten kümmern, über mein
Grundstück schlendern. Hier kann ich mich
besinnen, schreiben, komponieren, studieren,
ausruhen und in Ruhe nachdenken.“
Aus: Cash – Die Autobiographie.
Palmyra Verlag 1999
Den ersten öffentlichen Auftritt als Sänger hatte
Johnny Cash im Mai 1950 bei seiner High-School
Abschlussfeier. Am 5. Juli 2003 gab er seine
letzte Live-Performance auf der Carter Ranch.
Dazwischen lagen Tausende von Konzerten. Ob mit
dem Tourbus, der Limousine, und später dem
Flugzeug, besuchte er die Hallen und Stadien der
Welt.
Im Mai 1993 erfüllte er den zwei Jahre vorher
geschlossenen Vertrag mit dem Wayne Newton
Theatre, Branson, Missouri, auch um den
Reisestress zu minimieren, doch diese Episode
dauerte nicht lange, genauer, 48 Auftritte bis
November. Branson verhunzte die Countrymusik zum
Touristenspektakel, wie es in Las Vegas geboten
wurde. Das war nicht Cashs Welt. Einmal fragte er
seine Tochter Kathy: „Kennst du den Unterschied
zwischen Jurassic Park und Branson?“ „Blaue
Haare.“
Also ging er wieder auf Tour. Erst 1997, als Cash
seine Gesundheit gründlich ruiniert hatte, wurden
die Konzerte selten. Am Ende erlebte ihn das
Publikum der Carter Ranch halb blind und im
Rollstuhl.
Das persönliche Resümee: